Mittwoch, 28. August 2013

Pädophilie und sexueller Missbrauch aus Opfersicht

Missbrauch wurde immer besser dokumentiert, doch was ist im Einzelfall? Wenn sogar das eigene Kind belästigt wurde? Warum schauen Eltern weg?
Karl Marx sagte, Religion ist das Opium des Volkes. Religiöse Menschen können eine Menge an Information ignorieren zugunsten der Weltsicht ihrer Religion.
Ein rationaler Beobachter erkennt die Probleme, aber die Katholiken gehen trotzdem zur Messe, geben Geld und beten für den Priester. à Verdrängung

Der Einfluss der Religion im Umfeld eines Kindes:
Songs and stories convey a subtle message of a wonderfully kind and loving God who is always good and protective. In the child’s mind, the priest takes on the same good qualities as the god. It is simple association. The person who tells the child about the wonderful, loving and protective God must also have those qualities. This idea and association is carried into adulthood. Add to this the messages of respect for the authority, and most children easily defer to any religious figure and continue that behaviour as adults.
Then add the mystique that most religions put on their leaders. They must be closer to God than you are. What they say must have more power than your little opinion.
It creates an invisible, protective shield around and unquestioning blindness to the leaders of the own religion. (Darrel Ray, Sex & God)
Ein Kind kann nicht unterscheiden, was nützliche Lebensinformation und was Manipulation ist. Es braucht Zeit, um das alles zu lernen, aber dann kann man es nur mehr schwer ablegen.
Einmal Eingelerntes hält bei manchen für immer.
In der Pubertät kommt eine neue message dazu: Du kannst diese Liebe nicht haben, außer wenn du den Gesetzen Gottes folgst. Hier kommt Sünde und Scham ins Spiel. Heranwachsende lernen, dass ihre eigene üble Natur verantwortlich ist für ihre Probleme.
Unfortunately, people who were abused often stay deeply loyal to the institution that allowed and hid the abuse. On the face of it, it is irrational to stay loyal to an organization that has ruined your sex life, caused untold emotional anguish and abuse and knowingly protected predators for years.


Obwohl sich die meisten sexuellen Übergriffe bereits in der Kindheit ereignen, vergehen in den meisten Fällen Jahre, bis die Opfer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wobei bei vielen Betroffenen die unterdrückten Geschichten erst dann zum Vorschein kommen, wenn sie eine Familie gründen wollen oder einen Partner gefunden haben. Nach manchen Schätzungen werden zehn bis fünfzehn Prozent aller Frauen und fünf bis zehn Prozent aller Männer in ihrer Kindheit sexuell missbraucht. 
Missbrauchserlebnisse könnten nur verdrängt, aber niemals vergessen werden. Untrennbar mit der Erfahrung des sexuellen Missbrauches ist daher das Nicht-darüber-reden-können (und dürfen) verknüpft.
Die Drohung des Täters, sie zu prügeln oder gar zu töten, kommt nicht selten vor, ist aber oft genug nicht nötig. Das Kind ist gewöhnt, aufgrund der Autorität des Erwachsenen zu gehorchen. Zu Beginn des Missbrauch ist es vielleicht verwirrt, meint, sich geirrt zu haben und dass das nicht wieder vorkommt. Das Kind fühlt sich mitschuldig, eine Empfindung, die vom Täter oft nach besten Kräften geschürt wird. Er sagt vielleicht, das Mädchen sei so sexy, dass er sich nicht zurückhalten könne; sie sei schlecht und habe es verdient; sie wolle es in Wirklichkeit doch auch, alle Väter machten dies mit ihren Töchtern, weil sie sie liebten.
Angst, Scham Schuldgefühle, Bedrohung, Erpressung, Bestechung, Lügen, Unglauben, Rücksicht auf die Familie und das Schweigen machen alles noch viel schlimmer. Keine Aussicht auf ein Ende des Missbrauchs, Steigerung der sexuellen Gewalt und die Gewissheit, dem allen hilflos und ohnmächtig ausgeliefert zu sein.
Einige Signale sind z.B. Schulschwierigkeiten, Verbesserung der Schulleistungen um zu kompensieren, Erzählungen von unwahrscheinlichen Geschichten über zu Hause, Selbstzerstörung wie Nägelkauen, sich hässlich machen, Selbstmordversuche, Bettnässen, Waschzwang, den Körper nicht herzeigen wollen, Ausreißen von zu Hause, Essprobleme etc.
Missbrauchte Kinder zeigen eine höhere Symptombelastung in den Bereichen Angst, Depression, Aggression, Einsamkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Unfähigkeit anderen Menschen zu vertrauen, homosexuelle Tendenzen und Suizidgefährdung.
Die Symptombelastung nimmt manchmal mit der zeitlichen Distanz zum sexuellen Missbrauch ab, hingegen werden Aggressionen und sexualisiertes Verhalten gravierender.
Nach Kramer (1990) ist bei manchen in der Kindheit Missbrauchten keine Erinnerung als solche vorhanden, oder es ist diese nur teilweise abrufbar, etwa als "somatische Erinnerungen" an das Trauma und zu aktuellen Empfindungen wie Angst, Furcht, Ärger und Lust. Brenneis (1994) berichtet berichtet, dass bei einer Patientin ein bestimmter Geruch im Büro immer Angst auslöste. Im Laufe der Therapie assoziiert sie damit Alkohol und später auch männlichen Samen. Und sehr viel später erinnert sie sich, von ihrem betrunkenen Vater missbraucht worden zu sein, der eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrem Chef hatte. Bei einem Trauma darf die Betonung daher nicht ausschließlich auf der äußeren Realität liegen, sondern es müssen immer das psychische Erleben und die Phantasien berücksichtigt werden.
Die Hemmschwelle, Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist bei Männern übrigens erheblich höher, wobei das Erlebte oft mit Alkohol- und Drogenkonsum kompensiert wird.
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung war, dass belastende Kindheitserfahrungen (Missbrauchskategorien waren u.a. wiederholter körperlicher Missrauch, wiederholter emotionaler Missbrauch und sexueller Missbrauch) auch fünfzig Jahre später tiefgreifende Folgen haben, wobei sich diese psychosozialen Erfahrungen mittlerweile in eine körperliche Erkrankung umgewandelt haben.

"Steig' nicht in ein fremdes Auto", "zieh' dich ordentlich an", "geh' nicht allein in den Wald", "geh' nicht mit einem Fremden mit", "mach' die Tür nicht auf, wenn du alleine bist","nimm' keine Schokolade von einem fremden Onkel", "sei vor der Dunkelheit zu Hause"… 
Die herkömmliche Prävention bereitet geradezu den Boden für Missbrauch, denn fehlinformierte, unsichere, angepasste und abhängige Kinder sind ideale Opfer. Sinnvolle Prävention dagegen muss Kinder stark machen, sie in die Lage versetzen, sexuelle Übergriffe zu erkennen, einzuordnen und sich dagegen zu wehren, das heißt, sich selbst zu schützen.

Dies liegt darin begründet, dass eine Offenlegung des Missbrauchsgeschehen für das gesamte Familiensystem eine existentielle Bedrohung darstellen kann.
In Österreich wird von einer jährlichen Zahl von 10.000 bis 25.000 Missbrauchsfällen ausgegangen.
Gemäß der Kindernachrichtenagentur Kinag sind in der Schweiz 40.000 bis 50.000 Kinder pro Jahr von sexuellem Missbrauch betroffen. In den USA wird davon ausgegangen, dass jede vierte Frau und 3 bis 9 % der Männer in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt erfahren haben. Der Missbrauch findet im Mittel in einem Alter zwischen sieben und elf Jahren statt. Der Missbrauch dauert durchschnittlich drei bis fünf Jahre an, ist also als Wiederholungstat zu werten.

Symptome:
Sich selbst oder andere verletzende Handlungen, Rückzug, Berührungsängste, Distanzlosigkeiten, stark sexualisierte Sprache, auffälliges Spielen mit den eigenen Genitalien, ungeklärte Verhaltensauffälligkeiten, deutlicher Leistungsabfall, sekundäres Einnässen und Einkoten, Bauchschmerzen, Magersucht sowie dissoziative Störungen, die sich beispielsweise in neurogenen Symptomen wie Lähmungen oder Bewegungsstörungen ohne neurologischen Befund zeigen.
In der Kindheit sexuell missbrauchte Frauen haben ein fast doppelt so hohes Risiko, an Depressionen oder der Generalisierten Angststörung zu erkranken. Alkohol- oder Drogensucht liegen im Vergleich zur Normalbevölkerung etwa dreimal so häufig vor.
Wenn die unmittelbare Krise vorüber ist, brauchen viele Kinder weiterhin professionelle Hilfe. Häufig entwickelt sich eine Posttraumatische Belastungsstörung

Es fallen sogenannte regressive Täter mit etwa 90 % auf Personengruppen zurück, deren primäre sexuelle Präferenz auf Erwachsene gerichtet ist. Aufgrund der leichten Verfügbarkeit von Kindern greifen sie zur sexuellen Befriedigung auf Kinder zurück. Man spricht deshalb auch von einem Ersatzobjekttäter. Der pädophile Typ folgt mit etwa 2 bis 10 % an zweiter Stelle und zählt zum sogenannten fixierten Typus. Der soziopathische Typ tritt nur in wenigen Einzelfällen auf. Die Sexualität dient ihm nicht primär zur sexuellen Befriedigung, sondern als Mittel zur Unterdrückung. In diesem Zusammenhang wird auch von einem sadistischen Typ gesprochen.

Integrationsstörung: Jeder Mensch ist darauf angewiesen das, was ihm widerfährt, irgendwie gedanklich einzuordnen und zu verarbeiten. Einem sexuell unreifen Kind sind die Handlungen des Erwachsenen beim sexuellen Übergriff unverständlich: Es versteht, kurz gesagt, die Welt nicht mehr und kann das Geschehen in seine Welt und seine Geschichte nicht integrieren.
Da das Kind die Sexualität des Erwachsenen nicht kennt, kann es auch dessen Perspektive nicht einnehmen. Es kann nicht erfassen, aus welchen Beweggründen ein sexuell motivierter Erwachsener seine Nähe sucht. 
Zusätzlich befinden sich Kinder gegenüber ihren näheren Bezugspersonen in einem Zustand emotionaler Abhängigkeit, da sie auf deren Zuwendung existenziell angewiesen sind.

Vertrauensbruch:  Ein Kind lebt gewissermaßen davon, dass es seinen Eltern Vertrauen entgegenbringt. Dieses Vertrauen ist für das Kind die einzige Quelle von Sicherheit in einer ansonsten durchaus unsicheren und gefährlichen Welt. Wird dieses Vertrauen von den Eltern durch Handeln oder passive Mitwisserschaft verraten, so zerbricht für das Kind die Basis jeglicher Sicherheit.
Unausweichbarkeit: Ein Erwachsener kann sich, auch wenn die Situation noch so schrecklich ist, zumindest emotional distanzieren („das bin nicht ich“, „das ist nicht meine Welt“). Ein Kind kann das nicht. Es kennt nur die eine Welt, die seiner Familie. In dieser Welt wurde es verraten und missbraucht und hat keine
Ausweichmöglichkeit außer den Welten, die schon Produkt psychischer Störungen sind.

Als Konsequenz ergibt sich, dass das Geschehen partiell vergessen wird, es aber aufgrund seiner einschneidenden Bedeutung nicht vollständig vergessen werden kann. Spätfolgen daraus resultierender Traumata sind daher häufig Amnesien und tiefsitzende, schwer zu diagnostizierende Persönlichkeitsstörungen
Sexueller Missbrauch hat oft Folgen für Partner und Angehörige bis in die nächste Generation. Opfer leiden oft an sexuellen Störungen, die ihre Partnerschaft gefährden oder sie sind überhaupt nicht in der Lage, eine Partnerschaft einzugehen oder sich emotional für einen Menschen zu öffnen.
Opfer, die ihre Erfahrung nicht verarbeitet haben, können auch ihrerseits zu Tätern werden. Aus der Therapie sind solche Täter-Opfer-Täter-Kreisläufe über mehrere Generationen bekannt.
Wer in der Kindheit oder Jugend sexuell missbraucht wurde, kann im Erwachsenenalter an den unterschiedlichsten und unerklärlichsten Symptomen leiden - die als "Bewältigungsstrategien" zu verstehen sind: Suchterkrankungen, selbstschädigendes Verhalten, Angststörungen, Beziehungsstörungen, Sexualstörungen, …
Insbesondere Opfer von sexuellem Missbrauch, die eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln, können mit Formen der Traumatherapie behandelt werden. Bei sonstigen, oben beschriebenen Folgestörungen ist häufig eine intensive Psychotherapie notwendig.


Sexueller Missbrauch kann zu einer Vielzahl verschiedener kurz- oder langfristiger Folgen und Schäden führen. Viele Betroffene bleiben ihr Leben lang durch die Missbrauchserfahrungen geprägt und belastet. Die Schädigungen sind nach Einschätzung der meisten Autoren umso schwerwiegender
  • je grösser der Altersunterschied zwischen Täter und Opfer, und besonders, wenn es sich um eine Differenz von einer Generation handelt;
  • je grösser die verwandtschaftliche Nähe, und besonders bei Autoritäts- und Vaterfiguren;
  • je länger der Missbrauch andauert;
  • je jünger das Kind bei Beginn des Missbrauchs;
  • je mehr Gewalt angedroht oder angewendet wird;
  • je vollständiger die Geheimhaltung;
  • je weniger sonstige schützende Vertrauensbeziehungen, etwa zur Mutter oder einer anderen Person bestehen.
Zentrales schädigendes Element bei sexuellem Missbrauch, vor allem innerhalb der Familie, ist die langfristige Verwirrung, der das Kind auf kognitiver, emotionaler und sexueller Ebene ausgesetzt ist. Es ist frühzeitig sexuell stimulierter Pseudo-Partner und zugleich strukturell abhängiges Kind, und es wird möglicherweise noch durch Gewalt bedroht. Die Verwirrung hinsichtlich der Generationszugehörigkeiten und die Vermischung der Rollen einer (väterlichen) Autoritätsfigur und sexuellen Partners wird von den Missbrauchern häufig durch die möglichst vollständige Verleugnung der Tatsache, dass überhaupt sexuelle Handlungen stattfinden, aufrecht erhalten.
Wenn es entdeckt, dass eine Person, die es liebt und zu der es in einer lebenswichtigen Beziehung steht, es missbraucht und verletzt, wird es auch in seinem Vertrauen zutiefst erschüttert
Die grundlegende Missachtung seines Willens und die (fortgesetzte) Verletzung seiner körperlichen Integrität konfrontieren das Kind mit Gefühlen der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins. Und schliesslich wird es in seinem Selbstbewusstsein und seinem Selbstvertrauen geschädigt, wenn es die Gefühle der Scham (dass es missbraucht wird), der Schuld (weil es den Missbrauch nicht beenden kann) und der Wertlosigkeit (weil seine Integrität zerstört wird) als dem eigenen Selbst zugehörig verinnerlicht. 
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche sexuell missbraucht worden sind und die damit zusammenhängenden Gefühle nicht ertragen können, haben zur Reinszenierung zunächst die Wahl zwischen den drei Rollen: Opfer-, Täter- oder Helferrolle. 
Unter Kriminellen ist der Prozentsatz derer, die als Kind sexuell missbraucht wurden, deutlich erhöht.

Folgen laut
  • Gefühle- außerhalb des eigenen Körpers zu sein (Dissoziation)
  • Prostitution
  • Scham und Schuld
  • Schlaf- und Essstörungen
  • Selbstmord(versuche)
  • selbstdestruktives Verhalten
  • Sexualisierung von Beziehungen
  • Störung der Sexualfunktionen (Frigidität, Vaginismus u.a.)
Dissoziative Identitätsstörung:
Hierbei handelt es sich um eine Symptomatik, die infolge massivster Gewalt und frühkindlicher Traumata entstehen kann, nämlich die Aufspaltung in mehrere Personenanteile. Die betroffene Person spaltet sich während eines erlebten Traumas unwissentlich in unterschiedliche Personenanteile, um die Gewalt oder ein traumarisierendes Erlebnis zu überleben.
Bei Dissoziationen handelt es sich um eine vielgestaltige Störung, bei der es zu einem teilweisen oder völligen Verlust von psychischen Funktionen wie des Erinnerungsvermögens, eigener Gefühle oder Empfindungen (Schmerz, Angst, Hunger, Durst, …), der Wahrnehmung der eigenen Person und/oder der Umgebung sowie der Kontrolle von Körperbewegungen kommt. Der Verlust dieser Fähigkeiten kann von Stunde zu Stunde unterschiedlich ausgeprägt sein.
Amnesie, ungeplante Flucht, Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen, Verlust von Sinnesempfindungen

Depersonalisationsstörung
Andauernde bzw. wiederkehrende Phasen, in denen die Betroffenen ein starkes Gefühl des Losgelöstseins oder der Entfremdung vom eigenen Selbst haben. typische Symptome sind z.B. das Gefühl, sich selbst wie von außen zu betrachten, Störungen der Körperwahrnehmung (z.B. einzelne Körperteile nicht spüren können oder das Gefühl, dass z.B. Arme oder Beine nicht zum eigenen Körper gehören), ein Mangel an Gefühlsreaktionen oder das Gefühl, die eigenen Handlungen bzw. die eigene Sprache nicht vollständig kontrollieren zu können.
Da Depersonalisationen bei vielen Menschen auftreten oder auch ein Begleitsymptom anderer psychischer Störungen sein können, ist eine genaue Diagnostik wichtig.

Depersonalisation: Hierbei handelt es sich um eine Veränderung der Selbstwahrnehmung, die Person fühlt sich fremd im eigenem Körper – sie beobachtet sich von außen. Dabei reagieren die Personen völlig angemessen auf ihre Umwelt. Allerdings können Sinneswahrnehmungen oder auch Körpergefühle wie Hunger und Durst gestört sein.
Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Tunnelblick oder Thousand-yard stare, das Gefühl, als wäre der eigene Körper ausgeweitet (expandiert), so dass er sich breiter anfühlt als sonst, das Gefühl, als wäre der Körper „eingegangen”, also winzig proportioniert, stationäre Gegenstände scheinen sich zu bewegen, Zeitverlust (die Empfindung, nur unvollständige Erinnerung an kurz zurückliegende Ereignisse zu haben), sind weitere Anzeichen.
Konversion: Der Vorgang der Verschiebung von der Psyche in das Soma (Körper) ist ein Abwehrmechanismus. Er soll unangenehme, unerträgliche Konflikte vom Ich-Bewusstsein fernhalten. Dem Unterbewusstsein erscheint es unmöglich, sich dem Konflikt zu stellen und ihm adäquat zu begegnen. 


Das Trauma überleben:

Der Begriff "Überlebender" beschreibt genau den Zustand eines sexuell missbrauchten Kindes, das erwachsen geworden ist.
Indem die Erfahrungen durchlebt wurden, wandelte sich allmählich das kindliche Opfer zu einem erwachsenen Überlebenden.

Überlebende sind unglücklich, weil sie intuitiv wissen, dass sie sich bloß über Wasser halten, statt ihre Möglichkeiten für ein zufriedenes und lohnendes Dasein auszuschöpfen.
Glück und Erfüllung sind unmöglich, wenn Körper und Geist darauf gedrillt sind, im Alarmzustand der Überlebenssicherung zu verharren.
Verdrängung:
Sie bewahrt davor, in einem Zustand ständiger schmerzhafter Bewusstheit des Missbrauchs zu leben. Es gibt zwei Hauptfaktoren, die zur Verdrängung von Erinnerungen als Überlebensmechanismus beitragen: Das Alter zur Zeit des Missbrauchs und das Ausmaß an Gewalt.
Um vom Missbrauch in der Kindheit zu genesen, ist es nicht notwendig die Erinnerung lückenlos wiederherzustellen.
Dissoziation bedeutet, dass man sich, obwohl man Erinnerungen an den sexuellen Missbrauch hat, von diesem Erlebnis emotional abgetrennt fühlt.
Dissoziation ist ein sehr wirksamer Abwehrmechanismus. Er hat geholfen zu überleben, indem die Gefühle und Körperempfindungen während des sexuellen Missbrauchs "abgeschaltet" wurden.
Die Verleugnung nimmt in der Regel zwei Formen an: totale Verleugnung und Verleugnung durch Verharmlosung. Um totale Verleugnung handelt es sich, wenn man trotz überwältigender Indizien und faktischer Erinnerung an den sexuellen Missbrauch diesen weiterhin leugnet.
Bei der (häufigeren) Verleugnung durch Verharmlosung werden Ausmaß des Missbrauchs bzw. die Folgen, die er für das eigene gegenwärtige Leben hat, heruntergespielt.
Die drei zentralen Abwehrmechanismen wirken oft zusammen. Es kommt häufig vor, dass Gedächtnisverlust, Dissoziation und Verleugnung gleichzeitig wirksam werden, um zu gewährleisten dass man das sexuelle Trauma nicht nur seelisch, sondern auch körperlich überlebt.



Das vorherrschende Gefühl in solchen Situationen ist das Gefühl der Angst (bei schweren Traumata die Angst vor Vernichtung), und genau diese Angst gilt es erträglich zu machen.
Das Besondere an einer traumatischen Situation, in der dann der psychische Mechanismus der Dissoziation einsetzt, ist, dass es weder die Möglichkeit zur Flucht, noch zum Kampf gibt.
Der von traumatischem Stress Betroffene unternimmt eine Fluchtbewegung in der
Wahrnehmung, in dem er z. B.
- aus seinem Körper heraustritt
- sich wie ein außenstehender Beobachter des Geschehens empfindet
- wie über den Dingen schwebend
- Teile seines Körpers nicht als zu ihm gehörig erlebt
- eine weitere Person schafft, die
statt seiner das Trauma erlebt ( Schmerzreduzierung)
Was die Dissoziation bewirkt ist, dass die unerträgliche Angst oder auch unerträgliche Körperempfindungen (Schmerzen) in erträgliche überführt werden, was für den Moment Rettung bedeutet, langfristig aber eine pathologische Situation schafft. Was sich entwickeln kann sind Symptome, die unter dem Oberbegriff „Posttraumatische Belastungsstörung“ klassifiziert sind.


Jeder sexuelle Kontakt zwischen Kindern und Erwachsenen birgt immer das Risiko einer bleibenden Schädigung für das Kind. 
Auch bei scheinbar einvernehmlichen pädophilen Kontakten wird das Kind mit den sexuellen Wünschen und Bedürfnissen des Erwachsenen konfrontiert, die es noch nicht verstehen kann. Kindern fehlt der Entwicklungsstand, um sich mit Erwachsenen auf gleicher Ebene über Sexualität verständigen zu können. Selbst wenn ein Kind „Ja“ sagt, weiß es letztendlich nicht, wozu es „Ja“ sagt und was dieses „Ja“ bedeutet. Kinder wünschen sich von Erwachsenen zwar Zuneigung und körperliche Zärtlichkeit, aber der entwicklungspsychologische Hintergrund ist ein anderer. Körperliche Intimitäten wie Streicheln oder Berührungen der Geschlechtsteile werden für das Kind, selbst wenn es einwilligt, immer eine andere Bedeutung haben als für den pädophilen Erwachsenen.
Das Kind kann nicht überblicken, worauf es sich einlässt. Es kann auch nicht wissen, dass es mit Erlebnissen konfrontiert wird, die nicht seinem Entwicklungsstand entsprechen. Die sexuelle Gefühlswelt wird von einem Kind anders erlebt und eingeordnet als von einem Erwachsenen. Sexualpartner eines Erwachsenen zu sein ist eine Rolle, die ein Kind emotional überfordert. Das Kind wird mit Gegebenheiten konfrontiert, die es noch nicht überblicken und einordnen kann. Als Folge drohen Ängste und tief greifende Irritationen, die eine altersgemäße sexuelle Entwicklung behindern. Unbefangene Kontakte mit Gleichaltrigen sind oft nicht mehr möglich. Rückzug, soziale Isolation und Vereinsamung können die Folge sein.

Natürlich sind Kinder anhänglich und suchen auch Körperkontakt, das hat aber nichts mit sexuellem Interesse zu tun. Ein pädophiler Erwachsener mag dabei aber ganz anders empfinden. Genau das können viele nicht auseinander halten. Es passiert dann leicht, dass alltägliche Verhaltensweisen von Kindern ganz anders interpretiert werden, als sie gemeint sind. Das Kind will einfach nur kuscheln oder liebevoll in den Arm genommen werden, für den Pädophilen geht es jedoch um etwas ganz anderes: Für ihn ist das Kuscheln in Wahrheit eine Art „Vorspiel“, in der Hoffnung, dass irgendwann vielleicht ein bisschen mehr daraus wird. Diesen Mechanismus kann das Kind nicht durchschauen. Arglos lässt es Dinge über sich ergehen, die es nicht begreifen kann. Da es nicht wissen kann, was mit ihm geschieht, kann es sich auch nicht rechtzeitig abgrenzen. In ganz kleinen, kaum merklichen Schritten kann der Erwachsene die Grenzen des Kindes immer weiter verlagern, ohne dass es dem Kind bewusst wird. Stück für Stück kann er jedes Mal ein bisschen weiter gehen. Diese gut getarnten, subtilen Grenzverletzungen können Kinder nicht durchschauen, und so wird hier ihre Unbefangenheit, ihre Arglosigkeit und ihre Unerfahrenheit gezielt ausgenutzt.
Der Vorwurf der „Erpressung“ mag hart erscheinen, aber auch ich glaube, dass viele Pädophile dem Kind eine unterschwellige Erwartungshaltung vermitteln, die nicht einmal offen ausgesprochen werden muss. Das Kind spürt diese Erwartungen sehr genau! Aus Angst, die Zuwendung des Pädophilen zu verlieren, geht es auf dessen Wünsche ein. In so einer emotionalen Zwangslage kann sich das Kind nicht mehr frei  entscheiden. Wo Pädophile gerne von „Einvernehmlichkeit“ sprechen, wird also in Wahrheit eine emotionale Abhängigkeit ausgenutzt, oder drastischer zugespitzt: Das (nicht-sexuelle) Bedürfnis des Kindes nach Zuwendung und Geborgenheit. Für das Kind eine extrem ambivalente Situation, die zur großen inneren Belastung werden kann.
Die Kinder fühlen sich hin- und hergerissen, zweifeln an ihren eigenen Gefühlen und ihrer Wahrnehmung. Um nicht völlig zu zerbrechen, klammern sie sich im Nachhinein oft an die schönen Erinnerungen. Viele Kinder wissen selbst nach Jahren noch nicht, ob sie den Pädophilen in ihrer Erinnerung als „Freund“ oder als „Kinderschänder“ sehen sollen. Solche Kinder haben es noch als Erwachsene schwer, ihren Gefühlen zu trauen und zu erkennen, wann sie von anderen in ihren Grenzen verletzt werden.
Auch „einvernehmlich“ missbrauchte Kinder erleben im Nachhinein oft Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht. Aufgrund der subtilen Manipulation schaffen sie es nicht, sich gegen die sexuellen Übergriffe zu wehren, obwohl sie es insgeheim gerne möchten. Besonders für missbrauchte Jungen stellt dies ein großes Problem dar, sie legen sich ihre Wehrlosigkeit oft als „Schwäche“ und „Unmännlichkeit“ aus, denn: Ein Mann hat nach gängigen Klischees nicht schwach und wehrlos zu sein, sondern stark und mutig. Dazu kommt noch die Angst, möglicherweise selbst homosexuell zu sein, was ebenfalls zu tiefen Verunsicherungen im männlichen Selbstbild führt.

Kinder, die sexuelle Erfahrungen mit Pädophilen haben, fühlen sich für diese Erlebnisse mitverantwortlich, denn die Motive des Erwachsenen können sie mit ihrem kindlichen Erfahrungshintergrund nicht nachvollziehen. Darüber stehen sie in einer emotionalen Abhängigkeit zum Täter. Der Gedanke, dass ein erwachsener Mensch, auf dessen Zuwendung sie angewiesen sind, ihnen etwas Unrechtes tun könnte, ist für Kinder unerträglich. Als einzige Bewältigungsstrategie bleibt ihnen nur noch, die volle Verantwortung auf sich selbst zu nehmen, was im Nachhinein zu lang anhaltenden Gefühlen von Scham, Schuld und Selbstzweifeln führen kann.
Viele sexuell missbrauchte Kinder haben noch im Erwachsenenalter große Schwierigkeiten, unbefangene Beziehung einzugehen, da sie immer wieder an ihre früheren Scham- und Schuldgefühle erinnert werden. Viele Pädophile forcieren diese negativen Gefühle sogar noch ganz bewusst, indem sie dem Kind einreden, es habe doch den Sex gewollt und alles „freiwillig“ mitgemacht. Dies ist in Pädophilen-Kreisen eine gängige Methode, um Kinder zum Schweigen zu bringen. Dieses (oftmals erzwungene) Schweigen bedeutet für die Kinder ebenfalls eine große Belastung.
Ambivalenzbotschaften:
Jedes Kind ist auf die Liebe und Zuwendung von erwachsenen Bezugspersonen existenziell angewiesen. Bekommt es diese Zuwendung nicht in der eigenen Familie, dann sucht es woanders nach Anerkennung. Aus diesem Grund sind emotional vernachlässigte Kinder anfälliger für die Annäherungsversuche von Pädophilen. Nun greift wieder das oben beschriebene Dilemma, denn die Zuwendung des Pädophilen haben sie nur so lange sicher, wie sie sich auf seine sexuellen Wünsche einlassen. Dadurch bekommen sie ein völlig verzerrtes Bild von Sexualität vermittelt. Missbrauchte Kinder glauben oft, Sexualität sei die einzige Möglichkeit, Liebe und Zuwendung auszudrücken. Dies kann später zu einer Überbewertung von Sexualität führen, zu einem promiskuitiven Lebensstil mit kurzen Beziehungen und häufigem Partnerwechsel. Viele missbrauchte Kinder können keine stabilen und dauerhaften Beziehungen mehr eingehen.
Diese Ambivalenz (Anerkennung und Zuwendung nur gegen Sex) kann sogar dazu führen, dass sexuell missbrauchte Kinder auch anderen Erwachsenen gegenüber ein (scheinbares) sexuelles Interesse signalisieren – weil sie gelernt haben, dass sie auf diese Weise Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen. Manche Pädophile suchen sogar gezielt nach Kindern, die schon vorher missbraucht worden sind, da solche Kinder oft sehr bereitwillig auf die sexuellen Wünsche des Täter eingehen. Mit echter Freiwilligkeit hat ein solches Verhalten nichts zu tun! Es ist lediglich die verzweifelte Hoffnung sexuell vortraumatisierter Kinder, die sich auf diese Weise ein kleines Stücken Liebe und Zuwendung „erkaufen“ wollen. Genau dieses Verzweiflungsverhalten wird von den Pädophilen dann als „Einvernehmlichkeit“ und „gegenseitige Liebe“ dargestellt, um ein vorher schon missbrauchtes Kind ein zweites Mal zu „benutzen“! – Eine ganz besonders perfide Masche.
Sexuell missbrauchte Kinder sollen auch ein erhöhtes Risiko haben, später in die Prostitution abzugleiten, da sie Sexualität nur als „Dienstleistung“ bzw. als „Tauschgeschäft“ kennen gelernt haben. Es gibt Untersuchungen, nach denen 60-70% aller Prostituierten als Kind sexuell missbraucht worden sind. Für einen Teil der missbrauchten Frauen ist die Prostitution (Macht über die Freier) eine Möglichkeit, die Kontrolle über ihre eigene Sexualität zurückzugewinnen, die sie durch den Missbrauch als Kind verloren haben.


Freitag, 22. März 2013

Pädophilie und sexueller Missbrauch aus Tätersicht

Ähnlich wie Pädagogen genießen auch Pfarrer und Priester ein besonderes Vertrauen, was einen sexuellen Missbrauch durch Ausnutzung dieser Vertrauensstellung besonders verwerflich und folgenschwer macht.
Es macht mich mehr als fassungslos, wenn ich sehe, wie gerade die Kirche (die sich selbst als moralische Instanz sieht), die Sorge um ihren eigenen Ruf oft genug über das Wohl von missbrauchten Kindern gestellt hat. Abgesehen vom Leid der Opfer tut man damit auch den Tätern keinen Gefallen, denn man verwehrt ihnen die Chance, sich ihren Problemen zu stellen und sie mit therapeutischer Hilfe vielleicht in den Griff zu bekommen. 
 Ich glaube nämlich, dass einige Pädophile sich gerade deshalb für einen geistlichen Beruf entscheiden, weil sie vor ihrer eigenen Sexualität davon laufen. Sie spüren unterschwellig sehr genau, dass mit ihrer Sexualität etwas nicht stimmt, worunter sie auch leiden. Andererseits bringen sie nicht die Kraft auf, sich offen mit ihren pädophilen Anteilen auseinander zu setzen.
Viele Priester oder Pfarrer werden genau deshalb zu Missbrauchstätern, weil sie mit der absurden Hoffnung in den Beruf gegangen sind, sie könnten dort in einem asexuellen Raum leben, der die bewusste (und oft schmerzhafte) Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität überflüssig machen würde

Der Prototyp eines Pfarrers ist an der Öffentlichkeit ein Vorbild, ein Ratgeber für alle, rund um die Uhr erreichbar, mit wenig Urlaub tätig bis ins hohe Alter, und das alles ohne die Frau an seiner Seite. Er soll im Glauben gelungenes Leben vermitteln und für alle da sein, ohne Hilfe am Ort – denn alle halten um ihn einen Respektabstand – abgesehen davon, dass der Beruf in unseren Breiten in der Gesellschaft schon ein bissl geächtet ist.
Vom Begräbnis zum Kinderfest, Hochzeit, Kirchenrenovierung, zelebrieren, und am Abend allein zuhaus. Dabei ist so ein Mensch nicht anders als alle, er ist keine unantastbare Elite, wie soll er so hohen Ansprüchen genügen?
Als Strafverschärfung das Zölibat, dh wenn bei dem Pensum noch eine gesunde Regung möglich ist, muss er sich dafür auch noch verdammen.
Es ist eine Milchmädchenrechnung – was verdrängt wird, muss irgendwo wieder hervorkommen – und wenn nicht auf normalem Wege, dann auf krankhaftem.
Das Verbot von natürlicher Sexualität ist eigentlich ein sexueller Übergriff.

Es sei noch erwähnt, dass ein wahrhaft christliches Leben einem strengen Reglement nach der Bibel zu folgen hat, ein Denksystem, das keine Selbstzufriedenheit und keine anderslautenden Ideen zulässt, das bei fehlerhaftem Verhalten keine Fluchtmöglichkeit vor den Augen Gottes bietet, eine Art Super-Psycho-Stress.
Es kommt heute niemand mehr durchs Priesterseminar, der nicht dieses Reglement verinnerlicht hat, das durch seine Obrigkeit vermittelt, überwacht und dargestellt wird.
Ein Christ darf sich nie zurücklehnen und denken „Heute war ich gut, ich habe alles erreicht.“ Er darf sich beständig verbessern und seine Fehler suchen. Es ist auch kein Glück in dieser Welt zu suchen oder zu finden.
Es mag sein, dass Priester jung und idealistisch sind, dass manche auch wirklich einen direkten Draht nach oben haben, aber die meisten sicher nicht, und die werden früher oder später an diesen Idealen zerbrechen.
Oder man fühlt sich zu diesem Lebensmodell hingezogen, weil man vorher schon ein angeknackstes Selbstbewusstsein hatte oder ungut von der Verwandtschaft manipuliert wurde.
So wird man zu seinem eigenen Zerrbild: Äußerlich heilig und unantastbar, innerlich ein Mängelwesen --> Scheinheiligkeit
Ich kenne einen gut, der mit 80 noch immer lustig ist, trotz Zölibat, und einen, der jünger ist, und bei dem das überhaupt nicht funktioniert, und ein paar, bei denen ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie glücklich sind.


Dazu ein paar ehrliche Schilderungen von Priestern zum Zölibat:


und ein paar ehrliche Worte einer Therapeutin von solchen Priestern:


Es gibt aber auch den anderen Fall, dass jemand nicht von der Kirche ist, und überhaupt keine ethischen Massstäbe verfolgt, das Ergebnis ist das gleiche!

über Verdrängung:
http://www.derwesten.de/staedte/essen/protokoll-eines-priesters-schlimm-ist-die-einsamkeit-id3472254.html
Protokoll eines Priesters: „Schlimm ist die Einsamkeit“
Und dann die Sache mit der Moral. Von Priestern wird ja erwartet, dass sie einwandfrei leben. So wollen es die Gläubigen, so will es natürlich die Kirche und auch das Selbstbild der Priester ist genau so. Das Problem ist nur: Es stimmt nicht. Priester sind fehlbar wie alle. Ein Priester, der sündigt, führt aber wegen des hohen Selbstanspruchs ein striktes Doppelleben, sonst wäre das gar nicht auszuhalten. Die Verdrängungsleistung ist enorm, aber in Wahrheit weiß man natürlich, was falsch läuft.
Ich glaube dem Bischof Mixa aus Augsburg deshalb kein Wort. Der hat ja gesagt, er könne sich nicht mehr erinnern, dass er Kinder geschlagen hat. Solches Fehlverhalten vergisst man nicht, das widerspricht jeder menschlichen Erfahrung. Wobei man zugeben muss, schlagen ist etwas anderes als sexueller Missbrauch. In meiner Altenrunde in der Gemeinde hieß es neulich, Gott, wir sind früher auch schon mal geschlagen worden, so schlimm ist das doch nicht.

ganz schön schrecklich: http://www.schicksal-und-herausforderung.de/paedo-erfahrungen/jintos-story.html
http://www.schicksal-und-herausforderung.de

Pädophilie und Gehirn:
http://www.focus.de/wissen/mensch/neurowissenschaften_aid_67293.html
Bei Pädophilen ist ein Bereich ihres limbischen Systems, das ist die für Emotionen verantwortliche Hirnregion, unterentwickelt. „Wir nehmen an“, so Schiltz, „dass diese Veränderung dafür verantwortlich ist, dass die sexuelle Prägung bei den Betroffenen gar nicht oder nicht vollständig ablaufen konnte“.

Die Hirnforscher und Psychiater untersuchten insgesamt 15 verurteilte und im Maßregelvollzug einsitzende Pädophile normaler Intelligenz im Hirnscanner (Magnet-Resonanz-Tomograf oder kurz MRT). Dabei zeigte sich, dass bei acht der Probanden das Volumen der rechten Amygdala, das ist ein Teil des emotionsverarbeitenden limbischen Systems, um durchschnittlich 20 Prozent reduziert war.
Die Hirnregion ist jedoch auch für die Reaktion auf sexuelle Stimuli verantwortlich, die sich mit der Pubertät einstellt: Im Zusammenspiel der Sexualhormone und Erfahrungen lernt die Amygdala auf die erotischen Reize Erwachsener zu reagieren. Ist sie jedoch unterentwickelt, ist ihr Lernvermögen eingeschränkt und ihr Reiz-Reaktionsmuster verbleibt auf dem vorpubertären, also kindlichen Niveau. Schiltz: „Dies könnte zu der gefährlichen Kombination einer verbliebenen kindlichen Erotik mit den starken sexuellen Trieben eines Erwachsenen führen.“

Warum werden Geistliche zu Tätern:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/2218561/

"Es ist so, dass die große Mehrheit der Täter nicht sexuell pervers ist, irgendwie abweichend auf Kinder gepolt. Sondern Männer sind, die durchaus eine normale erwachsene Sexualität haben, die aber - auch aus ihrer sozialen Situation heraus - dann gegenüber überwiegend pubertären Kindern übergriffig geworden sind und die früher auch durchaus mit erwachsenen Personen sexuelle Kontakte gehabt haben."

Kröber, Leiter der Forensischen Psychiatrie der Berliner Charité, kommt zu dem Schluss, dass sich die meisten Priester "ersatzweise" an Ministranten oder Jugendleitern vergriffen haben. Hintergrund sei oft eine berufliche Überbelastung, gepaart mit einer Einsamkeit der Geistlichen. 
"Insofern korrespondiert das natürlich mit dem Zölibat, dass man in einem Ort eine Respektsperson ist, aber zu der eigentlich andere nur selten eine engere Beziehung aufbauen. Emotionale Bedürfnisse bleiben bei manchen dann doch auf der Strecke. Und dann werden Personen gesucht, zu denen man eine größere Nähe herstellen kann."

Warum suchten sich die Kapläne und Pfarrer ausgerechnet Kinder, um sie zu streicheln, zu küssen oder zum Sex zu nötigen? Kröbers Erklärung: Weil die Vergehen "verharmlost" werden können und Kinder weniger Widerstand zeigen als Erwachsene. Zudem stellen die Kleinen keine Partnerschaftsansprüche. Laut dem Psychiater resultiert die Hinwendung zu Minderjährigen auch häufig aus einer nicht ausgelebten Homosexualität - 37 Prozent der untersuchten Priester sind schwul, weitere neun Prozent bisexuell.
"Und ich vermute, dass für die Priester die Vorstellung, schwul zu sein, allemal schlimmer war als die Vorstellung, mit Kindern irgendwas Sexuelles zu machen. Schwul war wahrscheinlich das Allerschlimmste. Die haben dann halt mit Jungs 'Körperkultur' gemacht, in welcher Weise auch immer, 'Körperertüchtigung' - weiß der Teufel was."

Die Metastudie hatte Missbrauchsabbildungen, die bei jedem zweiten Geistlichen gefunden wurden, nicht als Beleg für eine pädophile Störung gewertet.
"Wir wissen aus der Begutachtung von Männern, die ein problematisches Sexualverhalten zeigen, dass sie - wenn sie in der Optik der Justiz sind oder der Kirchenbehörde - dazu neigen, ihre Phantasien abzuschirmen. Oder eben geschönt Auskunft zu geben - in der Sorge, dass sich für sie negative Konsequenzen ergeben könnten, wenn sie wahrheitsgemäß berichten, was sie sexuell erregt."
Bei 47 Prozent der Priester, die übergriffig geworden sein sollen beziehungsweise Kinderpornos genutzt haben sollen, gab es keine Bedenken gegen einen weiteren Einsatz in der Kirche.   (!!!)


Priester und ihre sexuelle Orientierung:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article111884752/Taeter-im-Priesterrock-sind-nur-selten-paedophil.html
Neun der 78 begutachteten Kleriker waren pädophil, vier zeigten homosexuelle Neigungen zu pubertierenden Jungen, von den restlichen 65 Personen wiesen 54 Prozent eine heterosexuelle Orientierung auf, 37 Prozent eine homosexuelle und neun waren bisexuell.

Bislang aber werde für die Opfer sexuellen Missbrauchs nichts getan. Das Angebot der Kirche, jedem Betroffenen 5000 Euro zu zahlen, sei "ein billiges Freikaufen aus der Verantwortung". Das Leben der Missbrauchten sei aber in aller Regel nachhaltig zerstört, sie lebten zumeist am Existenzminimum.

Ein Beispiel aus Amerika:
Sex & God – How Religion distorts sexuality, Darrel Ray, IPC Press, Kansas
The Black Protestand Church has avoided scrutiny for decades. It holds itself above reproach, making it taboo to criticize it. Outsiders who criticize are accused of racism.
In most African American communities it is more acceptable to be a criminal who believes in God and goes to church while selling drugs to kids than to be an atheist who has a good job, contributes to society and supports his family. In these communities you find more tolerance towards gangbangers, drug addivcts, and prostitutes who pray God for forgiveness than for honest productive citizens who deny the existence of God.

Ein Psychologe, Psychiater, Arzt, Sozialarbeiter kann gefeuert und gerichtlich belangt werden, wenn er sich auf einen Klienten einlässt. Eine junge Frau, die  sexuell geschädigt wurde, kann sich eine neue Gemeinde suchen, denn der Täter wird nie belangt werden. Dadurch, dass sie vergeben müssen, sind diese Menschen an die Kirche gebunden. Das nimmt den Fokus weg vom Täter. Angebracht wäre die Verbreitung der Geschichte durch Zeitungen und im Bekanntenkreis. Es gibt nicht nur ein schwarzes Schaf, sondern tausende!

Religion gives special protection to clergy, which gives cover for abuse.
The most protected of ministers are those who bring in the most members and the most money; hard to fire a million-dollar man. Once a mega-church has been built, the mortgage requires a charismatic leader to bring in the money. That same man often convinces the board of directors to take on the financial burden of building the large new facility. With $2-3 million a year coming in from a charismatic preacher and a huge mortgage, you can overlook a litte adultery. The alternative: object to preacher’s behaviour and face being voted off the board or shamed out of the congregation – usually both.

Das Pädophile-Priester-Phänomen:
Most priests are boys in men’s bodies.
Many are attracted to boys  because that is the age at which their own development is arrested. This is no excuse but it shows why the problem is so common. It also points to a solution – stop asking humans to act like eunuchs when they are not.

In Afrika gilt katholischer Priester als der klassische Schwulenberuf.


Fallbeispiel: Wie skurril ist das denn:

eine Fülle von Material und linkliste: