Missbrauch wurde immer besser dokumentiert, doch was ist im
Einzelfall? Wenn sogar das eigene Kind belästigt wurde? Warum schauen Eltern
weg?
Karl Marx sagte, Religion ist das Opium des Volkes. Religiöse
Menschen können eine Menge an Information ignorieren zugunsten der Weltsicht
ihrer Religion.
Ein rationaler Beobachter erkennt die Probleme, aber die
Katholiken gehen trotzdem zur Messe, geben Geld und beten für den Priester. à
Verdrängung
Der Einfluss der Religion im Umfeld eines Kindes:
Songs and stories convey a subtle message of a
wonderfully kind and loving God who is always good and protective. In the
child’s mind, the priest takes on the same good qualities as the god. It is
simple association. The person who tells the child about the wonderful, loving
and protective God must also have those qualities. This idea and association is
carried into adulthood. Add to this the messages of respect for the authority,
and most children easily defer to any religious figure and continue that
behaviour as adults.
Then add the mystique that most religions put on
their leaders. They must be closer to God than you are. What they say must have
more power than your little opinion.
It creates an invisible, protective shield around and
unquestioning blindness to the leaders of the own religion. (Darrel Ray, Sex
& God)
Ein Kind kann nicht unterscheiden, was nützliche Lebensinformation
und was Manipulation ist. Es braucht Zeit, um das alles zu lernen, aber dann
kann man es nur mehr schwer ablegen.
Einmal Eingelerntes hält bei manchen für immer.
In der Pubertät kommt eine neue message dazu: Du kannst diese
Liebe nicht haben, außer wenn du den Gesetzen Gottes folgst. Hier kommt Sünde
und Scham ins Spiel. Heranwachsende lernen, dass ihre eigene üble Natur
verantwortlich ist für ihre Probleme.
…Unfortunately,
people who were abused often stay deeply loyal to the institution that allowed
and hid the abuse. On the face of it, it is irrational to stay loyal to an
organization that has ruined your sex life, caused untold emotional anguish and
abuse and knowingly protected predators for years.
Obwohl sich die meisten
sexuellen Übergriffe bereits in der Kindheit ereignen, vergehen in den meisten
Fällen Jahre, bis die Opfer professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wobei bei
vielen Betroffenen die unterdrückten Geschichten erst dann zum Vorschein
kommen, wenn sie eine Familie gründen wollen oder einen Partner gefunden haben.
Nach manchen Schätzungen werden zehn bis fünfzehn Prozent aller Frauen und fünf
bis zehn Prozent aller Männer in ihrer Kindheit sexuell missbraucht.
Missbrauchserlebnisse
könnten nur verdrängt, aber niemals vergessen werden. Untrennbar mit der
Erfahrung des sexuellen Missbrauches ist daher
das Nicht-darüber-reden-können (und dürfen) verknüpft.
Die Drohung des Täters, sie
zu prügeln oder gar zu töten, kommt nicht selten vor, ist aber oft genug nicht
nötig. Das Kind ist gewöhnt, aufgrund der Autorität des Erwachsenen zu
gehorchen. Zu Beginn des Missbrauch ist es vielleicht verwirrt, meint, sich
geirrt zu haben und dass das nicht wieder vorkommt. Das Kind fühlt sich mitschuldig,
eine Empfindung, die vom Täter oft nach besten Kräften geschürt wird. Er sagt
vielleicht, das Mädchen sei so sexy, dass er sich nicht zurückhalten könne; sie
sei schlecht und habe es verdient; sie wolle es in Wirklichkeit doch auch, alle Väter machten dies mit
ihren Töchtern, weil sie sie liebten.
Angst, Scham Schuldgefühle,
Bedrohung, Erpressung, Bestechung, Lügen, Unglauben, Rücksicht auf die Familie
und das Schweigen machen alles noch viel schlimmer. Keine Aussicht auf ein Ende
des Missbrauchs, Steigerung der sexuellen Gewalt und die Gewissheit, dem allen
hilflos und ohnmächtig ausgeliefert zu sein.
Einige Signale sind z.B.
Schulschwierigkeiten, Verbesserung der Schulleistungen um zu kompensieren,
Erzählungen von unwahrscheinlichen Geschichten über zu Hause, Selbstzerstörung
wie Nägelkauen, sich hässlich machen, Selbstmordversuche, Bettnässen,
Waschzwang, den Körper nicht herzeigen wollen, Ausreißen von zu Hause,
Essprobleme etc.
Missbrauchte Kinder zeigen
eine höhere Symptombelastung in den Bereichen Angst, Depression,
Aggression, Einsamkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Unfähigkeit anderen Menschen
zu vertrauen, homosexuelle Tendenzen und Suizidgefährdung.
Die Symptombelastung nimmt
manchmal mit der zeitlichen Distanz zum sexuellen Missbrauch ab, hingegen
werden Aggressionen und sexualisiertes Verhalten gravierender.
Nach Kramer (1990) ist bei
manchen in der Kindheit Missbrauchten keine Erinnerung als solche
vorhanden, oder es ist diese nur teilweise abrufbar, etwa als "somatische
Erinnerungen" an das Trauma und zu aktuellen Empfindungen wie Angst,
Furcht, Ärger und Lust. Brenneis (1994) berichtet berichtet, dass bei einer
Patientin ein bestimmter Geruch im Büro immer Angst auslöste. Im Laufe der
Therapie assoziiert sie damit Alkohol und später auch männlichen Samen. Und
sehr viel später erinnert sie sich, von ihrem betrunkenen Vater missbraucht
worden zu sein, der eine gewisse Ähnlichkeit mit ihrem Chef hatte. Bei einem
Trauma darf die Betonung daher nicht ausschließlich auf der äußeren Realität
liegen, sondern es müssen immer das psychische Erleben und die Phantasien
berücksichtigt werden.
Die Hemmschwelle, Hilfe
in Anspruch zu nehmen, ist bei Männern übrigens erheblich höher, wobei das
Erlebte oft mit Alkohol- und Drogenkonsum kompensiert wird.
Ein zentrales Ergebnis der
Untersuchung war, dass belastende Kindheitserfahrungen (Missbrauchskategorien
waren u.a. wiederholter körperlicher Missrauch, wiederholter emotionaler
Missbrauch und sexueller Missbrauch) auch fünfzig Jahre später tiefgreifende
Folgen haben, wobei sich diese psychosozialen Erfahrungen mittlerweile in eine
körperliche Erkrankung umgewandelt haben.
"Steig' nicht in ein
fremdes Auto", "zieh' dich ordentlich an", "geh' nicht
allein in den Wald", "geh' nicht mit einem Fremden mit",
"mach' die Tür nicht auf, wenn du alleine bist","nimm' keine
Schokolade von einem fremden Onkel", "sei vor der Dunkelheit zu
Hause"…
Die herkömmliche Prävention bereitet geradezu den
Boden für Missbrauch, denn
fehlinformierte, unsichere, angepasste und abhängige Kinder sind ideale Opfer.
Sinnvolle Prävention dagegen muss Kinder stark machen, sie in die Lage
versetzen, sexuelle Übergriffe zu erkennen, einzuordnen und sich dagegen zu
wehren, das heißt, sich selbst zu schützen.
Dies liegt darin begründet,
dass eine Offenlegung des Missbrauchsgeschehen für das gesamte Familiensystem
eine existentielle Bedrohung darstellen kann.
In Österreich wird von einer
jährlichen Zahl von 10.000 bis 25.000 Missbrauchsfällen ausgegangen.
Gemäß der
Kindernachrichtenagentur Kinag sind in der Schweiz 40.000 bis 50.000 Kinder pro
Jahr von sexuellem Missbrauch betroffen. In den USA wird davon ausgegangen,
dass jede vierte Frau und 3 bis 9 % der Männer in ihrer Kindheit sexuelle
Gewalt erfahren haben. Der Missbrauch findet im Mittel in einem Alter zwischen
sieben und elf Jahren statt. Der
Missbrauch dauert durchschnittlich drei bis fünf Jahre an, ist also als
Wiederholungstat zu werten.
Symptome:
Sich selbst oder andere
verletzende Handlungen, Rückzug, Berührungsängste, Distanzlosigkeiten, stark
sexualisierte Sprache, auffälliges Spielen mit den eigenen Genitalien, ungeklärte
Verhaltensauffälligkeiten, deutlicher Leistungsabfall, sekundäres Einnässen und
Einkoten, Bauchschmerzen, Magersucht sowie dissoziative Störungen, die sich
beispielsweise in neurogenen Symptomen wie Lähmungen oder Bewegungsstörungen
ohne neurologischen Befund zeigen.
In der Kindheit sexuell
missbrauchte Frauen haben ein fast doppelt so hohes Risiko, an Depressionen
oder der Generalisierten Angststörung zu
erkranken. Alkohol- oder Drogensucht liegen im Vergleich zur Normalbevölkerung
etwa dreimal so häufig vor.
Wenn die unmittelbare Krise
vorüber ist, brauchen viele Kinder weiterhin professionelle Hilfe. Häufig
entwickelt sich eine Posttraumatische Belastungsstörung
Es fallen sogenannte regressive Täter mit etwa 90 %
auf Personengruppen zurück, deren primäre sexuelle Präferenz auf Erwachsene gerichtet ist. Aufgrund der
leichten Verfügbarkeit von Kindern greifen sie zur sexuellen Befriedigung auf
Kinder zurück. Man spricht deshalb auch von einem Ersatzobjekttäter. Der pädophile Typ
folgt mit etwa 2 bis 10 % an zweiter Stelle und zählt zum sogenannten
fixierten Typus. Der soziopathische Typ tritt nur in wenigen Einzelfällen
auf. Die Sexualität dient ihm nicht primär zur sexuellen Befriedigung, sondern
als Mittel zur Unterdrückung. In diesem Zusammenhang wird auch von einem
sadistischen Typ gesprochen.
Integrationsstörung: Jeder
Mensch ist darauf angewiesen das, was ihm widerfährt, irgendwie gedanklich
einzuordnen und zu verarbeiten. Einem sexuell unreifen Kind sind die Handlungen
des Erwachsenen beim sexuellen Übergriff unverständlich: Es versteht, kurz
gesagt, die Welt nicht mehr und kann das Geschehen in seine Welt und seine
Geschichte nicht integrieren.
Da das Kind die Sexualität
des Erwachsenen nicht kennt, kann es auch dessen Perspektive nicht einnehmen.
Es kann nicht erfassen, aus welchen Beweggründen ein sexuell motivierter
Erwachsener seine Nähe sucht.
Zusätzlich befinden sich
Kinder gegenüber ihren näheren Bezugspersonen in einem Zustand emotionaler
Abhängigkeit, da sie auf deren Zuwendung existenziell angewiesen sind.
Vertrauensbruch: Ein
Kind lebt gewissermaßen davon, dass es seinen Eltern Vertrauen entgegenbringt.
Dieses Vertrauen ist für das Kind die einzige Quelle von Sicherheit in einer
ansonsten durchaus unsicheren und gefährlichen Welt. Wird dieses Vertrauen von
den Eltern durch Handeln oder passive Mitwisserschaft verraten, so zerbricht
für das Kind die Basis jeglicher Sicherheit.
Unausweichbarkeit: Ein
Erwachsener kann sich, auch wenn die Situation noch so schrecklich ist,
zumindest emotional distanzieren („das bin nicht ich“, „das ist nicht meine
Welt“). Ein Kind kann das nicht. Es kennt nur die eine Welt, die seiner
Familie. In dieser Welt wurde es verraten und missbraucht und hat keine
Ausweichmöglichkeit außer
den Welten, die schon Produkt psychischer Störungen sind.
Als Konsequenz ergibt sich,
dass das Geschehen partiell vergessen wird, es aber aufgrund seiner
einschneidenden Bedeutung nicht vollständig vergessen werden kann. Spätfolgen
daraus resultierender Traumata sind daher häufig Amnesien und
tiefsitzende, schwer zu diagnostizierende Persönlichkeitsstörungen
Sexueller Missbrauch hat oft
Folgen für Partner und Angehörige bis in die nächste Generation. Opfer leiden
oft an sexuellen Störungen, die ihre Partnerschaft gefährden
oder sie sind überhaupt nicht in der Lage, eine Partnerschaft einzugehen oder
sich emotional für einen Menschen zu öffnen.
Opfer, die ihre Erfahrung
nicht verarbeitet haben, können auch ihrerseits zu Tätern werden. Aus der
Therapie sind solche Täter-Opfer-Täter-Kreisläufe über mehrere Generationen
bekannt.
Wer in der Kindheit oder
Jugend sexuell missbraucht wurde, kann im Erwachsenenalter an den unterschiedlichsten
und unerklärlichsten Symptomen leiden - die als
"Bewältigungsstrategien" zu verstehen sind: Suchterkrankungen,
selbstschädigendes Verhalten, Angststörungen, Beziehungsstörungen,
Sexualstörungen, …
Insbesondere Opfer von
sexuellem Missbrauch, die eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln,
können mit Formen der Traumatherapie behandelt werden. Bei
sonstigen, oben beschriebenen Folgestörungen ist häufig eine intensive
Psychotherapie notwendig.
Sexueller Missbrauch kann zu einer Vielzahl verschiedener kurz-
oder langfristiger Folgen und
Schäden führen. Viele Betroffene bleiben ihr Leben lang durch die
Missbrauchserfahrungen geprägt und belastet. Die Schädigungen sind nach
Einschätzung der meisten Autoren umso schwerwiegender
- je grösser der Altersunterschied zwischen Täter
und Opfer, und besonders, wenn es sich um eine Differenz von einer
Generation handelt;
- je grösser die verwandtschaftliche Nähe, und
besonders bei Autoritäts- und Vaterfiguren;
- je länger der Missbrauch andauert;
- je jünger das Kind bei Beginn des Missbrauchs;
- je mehr Gewalt angedroht oder angewendet wird;
- je vollständiger die Geheimhaltung;
- je weniger sonstige schützende
Vertrauensbeziehungen, etwa zur Mutter oder einer anderen Person bestehen.
Zentrales schädigendes Element bei sexuellem Missbrauch, vor allem
innerhalb der Familie, ist die langfristige Verwirrung, der das Kind auf
kognitiver, emotionaler und sexueller Ebene ausgesetzt ist. Es ist frühzeitig
sexuell stimulierter Pseudo-Partner und zugleich strukturell abhängiges Kind,
und es wird möglicherweise noch durch Gewalt bedroht. Die Verwirrung
hinsichtlich der Generationszugehörigkeiten und die Vermischung der Rollen
einer (väterlichen) Autoritätsfigur und sexuellen Partners wird von den
Missbrauchern häufig durch die möglichst vollständige Verleugnung der Tatsache,
dass überhaupt sexuelle Handlungen stattfinden, aufrecht erhalten.
Wenn es entdeckt, dass eine Person, die es liebt und zu der es in
einer lebenswichtigen Beziehung steht, es missbraucht und verletzt, wird es
auch in seinem Vertrauen zutiefst erschüttert
Die grundlegende Missachtung seines Willens und die (fortgesetzte)
Verletzung seiner körperlichen Integrität konfrontieren das Kind mit Gefühlen
der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins. Und schliesslich wird es in seinem
Selbstbewusstsein und seinem Selbstvertrauen geschädigt, wenn es die Gefühle
der Scham (dass es missbraucht wird), der Schuld (weil es den Missbrauch nicht
beenden kann) und der Wertlosigkeit (weil seine Integrität zerstört wird) als
dem eigenen Selbst zugehörig verinnerlicht.
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche sexuell missbraucht
worden sind und die damit zusammenhängenden Gefühle nicht ertragen können,
haben zur Reinszenierung zunächst die Wahl zwischen den drei Rollen: Opfer-,
Täter- oder Helferrolle.
Unter Kriminellen ist der Prozentsatz derer, die als Kind sexuell
missbraucht wurden, deutlich erhöht.
Folgen laut
- Gefühle- außerhalb des eigenen Körpers zu sein
(Dissoziation)
- Prostitution
- Scham und Schuld
- Schlaf- und Essstörungen
- Selbstmord(versuche)
- selbstdestruktives Verhalten
- Sexualisierung von Beziehungen
- Störung der Sexualfunktionen (Frigidität,
Vaginismus u.a.)
Dissoziative
Identitätsstörung:
Hierbei handelt es sich um eine Symptomatik, die infolge massivster Gewalt und frühkindlicher Traumata entstehen kann, nämlich die Aufspaltung in mehrere Personenanteile. Die betroffene Person spaltet sich während eines erlebten Traumas unwissentlich in unterschiedliche Personenanteile, um die Gewalt oder ein traumarisierendes Erlebnis zu überleben.
Hierbei handelt es sich um eine Symptomatik, die infolge massivster Gewalt und frühkindlicher Traumata entstehen kann, nämlich die Aufspaltung in mehrere Personenanteile. Die betroffene Person spaltet sich während eines erlebten Traumas unwissentlich in unterschiedliche Personenanteile, um die Gewalt oder ein traumarisierendes Erlebnis zu überleben.
Bei Dissoziationen handelt es sich
um eine vielgestaltige Störung, bei der es zu einem teilweisen oder völligen
Verlust von psychischen Funktionen wie des Erinnerungsvermögens, eigener
Gefühle oder Empfindungen (Schmerz, Angst, Hunger, Durst, …), der Wahrnehmung
der eigenen Person und/oder der Umgebung sowie der Kontrolle von
Körperbewegungen kommt. Der Verlust dieser Fähigkeiten kann von Stunde zu
Stunde unterschiedlich ausgeprägt sein.
Amnesie, ungeplante Flucht,
Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen, Verlust von Sinnesempfindungen
Depersonalisationsstörung
|
Andauernde bzw. wiederkehrende Phasen, in denen die
Betroffenen ein starkes Gefühl des Losgelöstseins oder der Entfremdung vom
eigenen Selbst haben. typische Symptome sind z.B. das Gefühl, sich selbst wie
von außen zu betrachten, Störungen der Körperwahrnehmung (z.B. einzelne
Körperteile nicht spüren können oder das Gefühl, dass z.B. Arme oder Beine
nicht zum eigenen Körper gehören), ein Mangel an Gefühlsreaktionen oder das
Gefühl, die eigenen Handlungen bzw. die eigene Sprache nicht vollständig
kontrollieren zu können.
Da Depersonalisationen bei vielen Menschen auftreten oder auch ein Begleitsymptom anderer psychischer Störungen sein können, ist eine genaue Diagnostik wichtig. |
Depersonalisation: Hierbei handelt es sich um eine Veränderung der Selbstwahrnehmung, die Person fühlt sich fremd im eigenem Körper – sie beobachtet sich von außen. Dabei reagieren die Personen völlig angemessen auf ihre Umwelt. Allerdings können Sinneswahrnehmungen oder auch Körpergefühle wie Hunger und Durst gestört sein.
Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Tunnelblick oder Thousand-yard stare, das Gefühl, als wäre der eigene Körper ausgeweitet (expandiert), so dass er sich breiter anfühlt als sonst, das Gefühl, als wäre der Körper „eingegangen”, also winzig proportioniert, stationäre Gegenstände scheinen sich zu bewegen, Zeitverlust (die Empfindung, nur unvollständige Erinnerung an kurz zurückliegende Ereignisse zu haben), sind weitere Anzeichen.
Konversion: Der Vorgang der Verschiebung von der Psyche in das Soma (Körper) ist ein Abwehrmechanismus. Er soll unangenehme, unerträgliche Konflikte vom Ich-Bewusstsein fernhalten. Dem Unterbewusstsein erscheint es unmöglich, sich dem Konflikt zu stellen und ihm adäquat zu begegnen.
Das Trauma überleben:
Der Begriff "Überlebender" beschreibt genau den Zustand eines sexuell missbrauchten Kindes, das erwachsen geworden ist.
Indem die Erfahrungen durchlebt wurden, wandelte sich allmählich das kindliche Opfer zu einem erwachsenen Überlebenden.
Überlebende sind unglücklich, weil sie intuitiv wissen, dass sie sich bloß über Wasser halten, statt ihre Möglichkeiten für ein zufriedenes und lohnendes Dasein auszuschöpfen.
Glück und Erfüllung sind unmöglich, wenn Körper und Geist darauf gedrillt sind, im Alarmzustand der Überlebenssicherung zu verharren.
Verdrängung:
Sie bewahrt davor, in einem Zustand ständiger schmerzhafter Bewusstheit des Missbrauchs zu leben. Es gibt zwei Hauptfaktoren, die zur Verdrängung von Erinnerungen als Überlebensmechanismus beitragen: Das Alter zur Zeit des Missbrauchs und das Ausmaß an Gewalt.
Um vom Missbrauch in der Kindheit zu genesen, ist es nicht notwendig die Erinnerung lückenlos wiederherzustellen.
Sie bewahrt davor, in einem Zustand ständiger schmerzhafter Bewusstheit des Missbrauchs zu leben. Es gibt zwei Hauptfaktoren, die zur Verdrängung von Erinnerungen als Überlebensmechanismus beitragen: Das Alter zur Zeit des Missbrauchs und das Ausmaß an Gewalt.
Um vom Missbrauch in der Kindheit zu genesen, ist es nicht notwendig die Erinnerung lückenlos wiederherzustellen.
Dissoziation bedeutet, dass man sich, obwohl man
Erinnerungen an den sexuellen Missbrauch hat, von diesem Erlebnis emotional
abgetrennt fühlt.
Dissoziation ist ein sehr wirksamer Abwehrmechanismus. Er hat geholfen zu überleben, indem die Gefühle und Körperempfindungen während des sexuellen Missbrauchs "abgeschaltet" wurden.
Dissoziation ist ein sehr wirksamer Abwehrmechanismus. Er hat geholfen zu überleben, indem die Gefühle und Körperempfindungen während des sexuellen Missbrauchs "abgeschaltet" wurden.
Die Verleugnung nimmt in der Regel zwei Formen an: totale Verleugnung
und Verleugnung durch Verharmlosung. Um totale Verleugnung handelt es sich,
wenn man trotz überwältigender Indizien und faktischer Erinnerung an den
sexuellen Missbrauch diesen weiterhin leugnet.
Bei der (häufigeren) Verleugnung durch Verharmlosung werden Ausmaß des Missbrauchs bzw. die Folgen, die er für das eigene gegenwärtige Leben hat, heruntergespielt.
Die drei zentralen Abwehrmechanismen wirken oft zusammen. Es kommt häufig vor, dass Gedächtnisverlust, Dissoziation und Verleugnung gleichzeitig wirksam werden, um zu gewährleisten dass man das sexuelle Trauma nicht nur seelisch, sondern auch körperlich überlebt.
Bei der (häufigeren) Verleugnung durch Verharmlosung werden Ausmaß des Missbrauchs bzw. die Folgen, die er für das eigene gegenwärtige Leben hat, heruntergespielt.
Die drei zentralen Abwehrmechanismen wirken oft zusammen. Es kommt häufig vor, dass Gedächtnisverlust, Dissoziation und Verleugnung gleichzeitig wirksam werden, um zu gewährleisten dass man das sexuelle Trauma nicht nur seelisch, sondern auch körperlich überlebt.
Das vorherrschende Gefühl in
solchen Situationen ist das Gefühl der Angst (bei schweren Traumata die Angst
vor Vernichtung), und genau diese Angst gilt es erträglich zu machen.
Das Besondere an einer
traumatischen Situation, in der dann der psychische Mechanismus der
Dissoziation einsetzt, ist, dass es weder die Möglichkeit zur Flucht, noch zum
Kampf gibt.
Der von traumatischem Stress
Betroffene unternimmt eine Fluchtbewegung in der
Wahrnehmung, in dem er z. B.
- aus seinem Körper
heraustritt
- sich wie ein
außenstehender Beobachter des Geschehens empfindet
- wie über den Dingen
schwebend
- Teile seines Körpers nicht
als zu ihm gehörig erlebt
- eine weitere Person
schafft, die
statt seiner das Trauma
erlebt ( Schmerzreduzierung)
Was die Dissoziation bewirkt
ist, dass die unerträgliche Angst oder auch unerträgliche Körperempfindungen
(Schmerzen) in erträgliche überführt werden, was für den Moment Rettung
bedeutet, langfristig aber eine pathologische Situation schafft. Was sich
entwickeln kann sind Symptome, die unter dem Oberbegriff „Posttraumatische Belastungsstörung“
klassifiziert sind.
Jeder sexuelle Kontakt
zwischen Kindern und Erwachsenen birgt immer das Risiko einer bleibenden
Schädigung für das Kind.
Auch bei scheinbar
einvernehmlichen pädophilen Kontakten wird das Kind mit den sexuellen Wünschen
und Bedürfnissen des Erwachsenen konfrontiert, die es noch nicht verstehen
kann. Kindern fehlt der Entwicklungsstand, um sich mit Erwachsenen auf gleicher
Ebene über Sexualität verständigen zu können. Selbst wenn ein Kind „Ja“
sagt, weiß es letztendlich nicht, wozu es „Ja“ sagt und was
dieses „Ja“ bedeutet. Kinder wünschen sich von Erwachsenen zwar Zuneigung und
körperliche Zärtlichkeit, aber der entwicklungspsychologische Hintergrund ist
ein anderer. Körperliche Intimitäten wie Streicheln oder Berührungen der
Geschlechtsteile werden für das Kind, selbst wenn es einwilligt, immer eine
andere Bedeutung haben als für den pädophilen Erwachsenen.
Das Kind kann nicht
überblicken, worauf es sich einlässt. Es kann auch nicht wissen, dass es mit
Erlebnissen konfrontiert wird, die nicht seinem Entwicklungsstand entsprechen.
Die sexuelle Gefühlswelt wird von einem Kind anders erlebt und eingeordnet als
von einem Erwachsenen. Sexualpartner eines Erwachsenen zu sein ist eine Rolle,
die ein Kind emotional überfordert. Das Kind wird mit Gegebenheiten
konfrontiert, die es noch nicht überblicken und einordnen kann. Als Folge
drohen Ängste und tief greifende Irritationen, die eine altersgemäße sexuelle
Entwicklung behindern. Unbefangene Kontakte mit Gleichaltrigen sind oft nicht
mehr möglich. Rückzug, soziale Isolation und Vereinsamung können die Folge
sein.
Natürlich sind Kinder
anhänglich und suchen auch Körperkontakt, das hat aber nichts mit sexuellem
Interesse zu tun. Ein pädophiler Erwachsener mag dabei aber ganz anders
empfinden. Genau das können viele nicht auseinander halten. Es passiert dann
leicht, dass alltägliche Verhaltensweisen von Kindern ganz anders interpretiert
werden, als sie gemeint sind. Das Kind will einfach nur kuscheln oder
liebevoll in den Arm genommen werden, für den Pädophilen geht es jedoch um etwas
ganz anderes: Für ihn ist das Kuscheln in Wahrheit eine Art „Vorspiel“, in der
Hoffnung, dass irgendwann vielleicht ein bisschen mehr daraus wird. Diesen
Mechanismus kann das Kind nicht durchschauen. Arglos lässt es Dinge über
sich ergehen, die es nicht begreifen kann. Da es nicht wissen kann, was mit ihm
geschieht, kann es sich auch nicht rechtzeitig abgrenzen. In ganz kleinen, kaum
merklichen Schritten kann der Erwachsene die Grenzen des Kindes immer weiter
verlagern, ohne dass es dem Kind bewusst wird. Stück für Stück kann er jedes
Mal ein bisschen weiter gehen. Diese gut getarnten, subtilen Grenzverletzungen
können Kinder nicht durchschauen, und so wird hier ihre Unbefangenheit, ihre
Arglosigkeit und ihre Unerfahrenheit gezielt ausgenutzt.
Der Vorwurf der „Erpressung“
mag hart erscheinen, aber auch ich glaube, dass viele Pädophile dem Kind eine unterschwellige
Erwartungshaltung vermitteln, die nicht einmal offen ausgesprochen werden
muss. Das Kind spürt diese Erwartungen sehr genau! Aus Angst, die Zuwendung des
Pädophilen zu verlieren, geht es auf dessen Wünsche ein. In so einer
emotionalen Zwangslage kann sich das Kind nicht mehr frei entscheiden. Wo Pädophile gerne von
„Einvernehmlichkeit“ sprechen, wird also in Wahrheit eine emotionale
Abhängigkeit ausgenutzt, oder drastischer zugespitzt: Das (nicht-sexuelle)
Bedürfnis des Kindes nach Zuwendung und Geborgenheit. Für das Kind eine extrem
ambivalente Situation, die zur großen inneren Belastung werden kann.
Die Kinder fühlen sich hin-
und hergerissen, zweifeln an ihren eigenen Gefühlen und ihrer Wahrnehmung. Um
nicht völlig zu zerbrechen, klammern sie sich im Nachhinein oft an die schönen
Erinnerungen. Viele Kinder wissen selbst nach Jahren noch nicht, ob sie den
Pädophilen in ihrer Erinnerung als „Freund“ oder als „Kinderschänder“ sehen
sollen. Solche Kinder haben es noch als Erwachsene schwer, ihren Gefühlen
zu trauen und zu erkennen, wann sie von anderen in ihren Grenzen verletzt
werden.
Auch „einvernehmlich“
missbrauchte Kinder erleben im Nachhinein oft Gefühle von Hilflosigkeit und
Ohnmacht. Aufgrund der subtilen Manipulation schaffen sie es nicht, sich gegen
die sexuellen Übergriffe zu wehren, obwohl sie es insgeheim gerne möchten.
Besonders für missbrauchte Jungen stellt dies ein großes Problem dar, sie legen
sich ihre Wehrlosigkeit oft als „Schwäche“ und „Unmännlichkeit“ aus, denn: Ein
Mann hat nach gängigen Klischees nicht schwach und wehrlos zu sein, sondern
stark und mutig. Dazu kommt noch die Angst, möglicherweise selbst homosexuell
zu sein, was ebenfalls zu tiefen Verunsicherungen im männlichen Selbstbild
führt.
Kinder, die sexuelle
Erfahrungen mit Pädophilen haben, fühlen sich für diese Erlebnisse
mitverantwortlich, denn die Motive des Erwachsenen können sie mit ihrem
kindlichen Erfahrungshintergrund nicht nachvollziehen. Darüber stehen sie in
einer emotionalen Abhängigkeit zum Täter. Der Gedanke, dass ein erwachsener
Mensch, auf dessen Zuwendung sie angewiesen sind, ihnen etwas Unrechtes tun
könnte, ist für Kinder unerträglich. Als einzige Bewältigungsstrategie bleibt
ihnen nur noch, die volle Verantwortung auf sich selbst zu nehmen, was im
Nachhinein zu lang anhaltenden Gefühlen von Scham, Schuld und Selbstzweifeln
führen kann.
Viele sexuell missbrauchte
Kinder haben noch im Erwachsenenalter große Schwierigkeiten, unbefangene
Beziehung einzugehen, da sie immer wieder an ihre früheren Scham- und
Schuldgefühle erinnert werden. Viele Pädophile forcieren diese
negativen Gefühle sogar noch ganz bewusst, indem sie dem Kind einreden, es habe
doch den Sex gewollt und alles „freiwillig“ mitgemacht. Dies ist in
Pädophilen-Kreisen eine gängige Methode, um Kinder zum Schweigen zu
bringen. Dieses (oftmals erzwungene) Schweigen bedeutet für die Kinder
ebenfalls eine große Belastung.
Ambivalenzbotschaften:
Jedes Kind ist auf die Liebe
und Zuwendung von erwachsenen Bezugspersonen existenziell angewiesen. Bekommt
es diese Zuwendung nicht in der eigenen Familie, dann sucht es woanders nach
Anerkennung. Aus diesem Grund sind emotional vernachlässigte Kinder anfälliger für
die Annäherungsversuche von Pädophilen. Nun greift wieder das oben beschriebene
Dilemma, denn die Zuwendung des Pädophilen haben sie nur so lange sicher, wie
sie sich auf seine sexuellen Wünsche einlassen. Dadurch bekommen sie ein völlig
verzerrtes Bild von Sexualität vermittelt. Missbrauchte Kinder glauben oft,
Sexualität sei die einzige Möglichkeit, Liebe und Zuwendung
auszudrücken. Dies kann später zu einer Überbewertung von Sexualität
führen, zu einem promiskuitiven Lebensstil mit kurzen Beziehungen und häufigem
Partnerwechsel. Viele missbrauchte Kinder können keine stabilen und dauerhaften
Beziehungen mehr eingehen.
Diese Ambivalenz
(Anerkennung und Zuwendung nur gegen Sex) kann sogar dazu führen, dass sexuell
missbrauchte Kinder auch anderen Erwachsenen gegenüber ein (scheinbares)
sexuelles Interesse signalisieren – weil sie gelernt haben, dass sie auf diese
Weise Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen. Manche Pädophile suchen sogar
gezielt nach Kindern, die schon vorher missbraucht worden sind, da solche
Kinder oft sehr bereitwillig auf die sexuellen Wünsche des Täter
eingehen. Mit echter Freiwilligkeit hat ein solches Verhalten nichts zu
tun! Es ist lediglich die verzweifelte Hoffnung sexuell vortraumatisierter
Kinder, die sich auf diese Weise ein kleines Stücken Liebe und Zuwendung
„erkaufen“ wollen. Genau dieses Verzweiflungsverhalten wird von den Pädophilen
dann als „Einvernehmlichkeit“ und „gegenseitige Liebe“ dargestellt, um ein
vorher schon missbrauchtes Kind ein zweites Mal zu „benutzen“! – Eine ganz
besonders perfide Masche.
Sexuell missbrauchte Kinder
sollen auch ein erhöhtes Risiko haben, später in die Prostitution abzugleiten,
da sie Sexualität nur als „Dienstleistung“ bzw. als „Tauschgeschäft“ kennen
gelernt haben. Es gibt Untersuchungen, nach denen 60-70% aller Prostituierten
als Kind sexuell missbraucht worden sind. Für einen Teil der missbrauchten
Frauen ist die Prostitution (Macht über die Freier) eine Möglichkeit, die
Kontrolle über ihre eigene Sexualität zurückzugewinnen, die sie durch den
Missbrauch als Kind verloren haben.