Freitag, 22. März 2013

Pädophilie und sexueller Missbrauch aus Tätersicht

Ähnlich wie Pädagogen genießen auch Pfarrer und Priester ein besonderes Vertrauen, was einen sexuellen Missbrauch durch Ausnutzung dieser Vertrauensstellung besonders verwerflich und folgenschwer macht.
Es macht mich mehr als fassungslos, wenn ich sehe, wie gerade die Kirche (die sich selbst als moralische Instanz sieht), die Sorge um ihren eigenen Ruf oft genug über das Wohl von missbrauchten Kindern gestellt hat. Abgesehen vom Leid der Opfer tut man damit auch den Tätern keinen Gefallen, denn man verwehrt ihnen die Chance, sich ihren Problemen zu stellen und sie mit therapeutischer Hilfe vielleicht in den Griff zu bekommen. 
 Ich glaube nämlich, dass einige Pädophile sich gerade deshalb für einen geistlichen Beruf entscheiden, weil sie vor ihrer eigenen Sexualität davon laufen. Sie spüren unterschwellig sehr genau, dass mit ihrer Sexualität etwas nicht stimmt, worunter sie auch leiden. Andererseits bringen sie nicht die Kraft auf, sich offen mit ihren pädophilen Anteilen auseinander zu setzen.
Viele Priester oder Pfarrer werden genau deshalb zu Missbrauchstätern, weil sie mit der absurden Hoffnung in den Beruf gegangen sind, sie könnten dort in einem asexuellen Raum leben, der die bewusste (und oft schmerzhafte) Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität überflüssig machen würde

Der Prototyp eines Pfarrers ist an der Öffentlichkeit ein Vorbild, ein Ratgeber für alle, rund um die Uhr erreichbar, mit wenig Urlaub tätig bis ins hohe Alter, und das alles ohne die Frau an seiner Seite. Er soll im Glauben gelungenes Leben vermitteln und für alle da sein, ohne Hilfe am Ort – denn alle halten um ihn einen Respektabstand – abgesehen davon, dass der Beruf in unseren Breiten in der Gesellschaft schon ein bissl geächtet ist.
Vom Begräbnis zum Kinderfest, Hochzeit, Kirchenrenovierung, zelebrieren, und am Abend allein zuhaus. Dabei ist so ein Mensch nicht anders als alle, er ist keine unantastbare Elite, wie soll er so hohen Ansprüchen genügen?
Als Strafverschärfung das Zölibat, dh wenn bei dem Pensum noch eine gesunde Regung möglich ist, muss er sich dafür auch noch verdammen.
Es ist eine Milchmädchenrechnung – was verdrängt wird, muss irgendwo wieder hervorkommen – und wenn nicht auf normalem Wege, dann auf krankhaftem.
Das Verbot von natürlicher Sexualität ist eigentlich ein sexueller Übergriff.

Es sei noch erwähnt, dass ein wahrhaft christliches Leben einem strengen Reglement nach der Bibel zu folgen hat, ein Denksystem, das keine Selbstzufriedenheit und keine anderslautenden Ideen zulässt, das bei fehlerhaftem Verhalten keine Fluchtmöglichkeit vor den Augen Gottes bietet, eine Art Super-Psycho-Stress.
Es kommt heute niemand mehr durchs Priesterseminar, der nicht dieses Reglement verinnerlicht hat, das durch seine Obrigkeit vermittelt, überwacht und dargestellt wird.
Ein Christ darf sich nie zurücklehnen und denken „Heute war ich gut, ich habe alles erreicht.“ Er darf sich beständig verbessern und seine Fehler suchen. Es ist auch kein Glück in dieser Welt zu suchen oder zu finden.
Es mag sein, dass Priester jung und idealistisch sind, dass manche auch wirklich einen direkten Draht nach oben haben, aber die meisten sicher nicht, und die werden früher oder später an diesen Idealen zerbrechen.
Oder man fühlt sich zu diesem Lebensmodell hingezogen, weil man vorher schon ein angeknackstes Selbstbewusstsein hatte oder ungut von der Verwandtschaft manipuliert wurde.
So wird man zu seinem eigenen Zerrbild: Äußerlich heilig und unantastbar, innerlich ein Mängelwesen --> Scheinheiligkeit
Ich kenne einen gut, der mit 80 noch immer lustig ist, trotz Zölibat, und einen, der jünger ist, und bei dem das überhaupt nicht funktioniert, und ein paar, bei denen ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie glücklich sind.


Dazu ein paar ehrliche Schilderungen von Priestern zum Zölibat:


und ein paar ehrliche Worte einer Therapeutin von solchen Priestern:


Es gibt aber auch den anderen Fall, dass jemand nicht von der Kirche ist, und überhaupt keine ethischen Massstäbe verfolgt, das Ergebnis ist das gleiche!

über Verdrängung:
http://www.derwesten.de/staedte/essen/protokoll-eines-priesters-schlimm-ist-die-einsamkeit-id3472254.html
Protokoll eines Priesters: „Schlimm ist die Einsamkeit“
Und dann die Sache mit der Moral. Von Priestern wird ja erwartet, dass sie einwandfrei leben. So wollen es die Gläubigen, so will es natürlich die Kirche und auch das Selbstbild der Priester ist genau so. Das Problem ist nur: Es stimmt nicht. Priester sind fehlbar wie alle. Ein Priester, der sündigt, führt aber wegen des hohen Selbstanspruchs ein striktes Doppelleben, sonst wäre das gar nicht auszuhalten. Die Verdrängungsleistung ist enorm, aber in Wahrheit weiß man natürlich, was falsch läuft.
Ich glaube dem Bischof Mixa aus Augsburg deshalb kein Wort. Der hat ja gesagt, er könne sich nicht mehr erinnern, dass er Kinder geschlagen hat. Solches Fehlverhalten vergisst man nicht, das widerspricht jeder menschlichen Erfahrung. Wobei man zugeben muss, schlagen ist etwas anderes als sexueller Missbrauch. In meiner Altenrunde in der Gemeinde hieß es neulich, Gott, wir sind früher auch schon mal geschlagen worden, so schlimm ist das doch nicht.

ganz schön schrecklich: http://www.schicksal-und-herausforderung.de/paedo-erfahrungen/jintos-story.html
http://www.schicksal-und-herausforderung.de

Pädophilie und Gehirn:
http://www.focus.de/wissen/mensch/neurowissenschaften_aid_67293.html
Bei Pädophilen ist ein Bereich ihres limbischen Systems, das ist die für Emotionen verantwortliche Hirnregion, unterentwickelt. „Wir nehmen an“, so Schiltz, „dass diese Veränderung dafür verantwortlich ist, dass die sexuelle Prägung bei den Betroffenen gar nicht oder nicht vollständig ablaufen konnte“.

Die Hirnforscher und Psychiater untersuchten insgesamt 15 verurteilte und im Maßregelvollzug einsitzende Pädophile normaler Intelligenz im Hirnscanner (Magnet-Resonanz-Tomograf oder kurz MRT). Dabei zeigte sich, dass bei acht der Probanden das Volumen der rechten Amygdala, das ist ein Teil des emotionsverarbeitenden limbischen Systems, um durchschnittlich 20 Prozent reduziert war.
Die Hirnregion ist jedoch auch für die Reaktion auf sexuelle Stimuli verantwortlich, die sich mit der Pubertät einstellt: Im Zusammenspiel der Sexualhormone und Erfahrungen lernt die Amygdala auf die erotischen Reize Erwachsener zu reagieren. Ist sie jedoch unterentwickelt, ist ihr Lernvermögen eingeschränkt und ihr Reiz-Reaktionsmuster verbleibt auf dem vorpubertären, also kindlichen Niveau. Schiltz: „Dies könnte zu der gefährlichen Kombination einer verbliebenen kindlichen Erotik mit den starken sexuellen Trieben eines Erwachsenen führen.“

Warum werden Geistliche zu Tätern:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/2218561/

"Es ist so, dass die große Mehrheit der Täter nicht sexuell pervers ist, irgendwie abweichend auf Kinder gepolt. Sondern Männer sind, die durchaus eine normale erwachsene Sexualität haben, die aber - auch aus ihrer sozialen Situation heraus - dann gegenüber überwiegend pubertären Kindern übergriffig geworden sind und die früher auch durchaus mit erwachsenen Personen sexuelle Kontakte gehabt haben."

Kröber, Leiter der Forensischen Psychiatrie der Berliner Charité, kommt zu dem Schluss, dass sich die meisten Priester "ersatzweise" an Ministranten oder Jugendleitern vergriffen haben. Hintergrund sei oft eine berufliche Überbelastung, gepaart mit einer Einsamkeit der Geistlichen. 
"Insofern korrespondiert das natürlich mit dem Zölibat, dass man in einem Ort eine Respektsperson ist, aber zu der eigentlich andere nur selten eine engere Beziehung aufbauen. Emotionale Bedürfnisse bleiben bei manchen dann doch auf der Strecke. Und dann werden Personen gesucht, zu denen man eine größere Nähe herstellen kann."

Warum suchten sich die Kapläne und Pfarrer ausgerechnet Kinder, um sie zu streicheln, zu küssen oder zum Sex zu nötigen? Kröbers Erklärung: Weil die Vergehen "verharmlost" werden können und Kinder weniger Widerstand zeigen als Erwachsene. Zudem stellen die Kleinen keine Partnerschaftsansprüche. Laut dem Psychiater resultiert die Hinwendung zu Minderjährigen auch häufig aus einer nicht ausgelebten Homosexualität - 37 Prozent der untersuchten Priester sind schwul, weitere neun Prozent bisexuell.
"Und ich vermute, dass für die Priester die Vorstellung, schwul zu sein, allemal schlimmer war als die Vorstellung, mit Kindern irgendwas Sexuelles zu machen. Schwul war wahrscheinlich das Allerschlimmste. Die haben dann halt mit Jungs 'Körperkultur' gemacht, in welcher Weise auch immer, 'Körperertüchtigung' - weiß der Teufel was."

Die Metastudie hatte Missbrauchsabbildungen, die bei jedem zweiten Geistlichen gefunden wurden, nicht als Beleg für eine pädophile Störung gewertet.
"Wir wissen aus der Begutachtung von Männern, die ein problematisches Sexualverhalten zeigen, dass sie - wenn sie in der Optik der Justiz sind oder der Kirchenbehörde - dazu neigen, ihre Phantasien abzuschirmen. Oder eben geschönt Auskunft zu geben - in der Sorge, dass sich für sie negative Konsequenzen ergeben könnten, wenn sie wahrheitsgemäß berichten, was sie sexuell erregt."
Bei 47 Prozent der Priester, die übergriffig geworden sein sollen beziehungsweise Kinderpornos genutzt haben sollen, gab es keine Bedenken gegen einen weiteren Einsatz in der Kirche.   (!!!)


Priester und ihre sexuelle Orientierung:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article111884752/Taeter-im-Priesterrock-sind-nur-selten-paedophil.html
Neun der 78 begutachteten Kleriker waren pädophil, vier zeigten homosexuelle Neigungen zu pubertierenden Jungen, von den restlichen 65 Personen wiesen 54 Prozent eine heterosexuelle Orientierung auf, 37 Prozent eine homosexuelle und neun waren bisexuell.

Bislang aber werde für die Opfer sexuellen Missbrauchs nichts getan. Das Angebot der Kirche, jedem Betroffenen 5000 Euro zu zahlen, sei "ein billiges Freikaufen aus der Verantwortung". Das Leben der Missbrauchten sei aber in aller Regel nachhaltig zerstört, sie lebten zumeist am Existenzminimum.

Ein Beispiel aus Amerika:
Sex & God – How Religion distorts sexuality, Darrel Ray, IPC Press, Kansas
The Black Protestand Church has avoided scrutiny for decades. It holds itself above reproach, making it taboo to criticize it. Outsiders who criticize are accused of racism.
In most African American communities it is more acceptable to be a criminal who believes in God and goes to church while selling drugs to kids than to be an atheist who has a good job, contributes to society and supports his family. In these communities you find more tolerance towards gangbangers, drug addivcts, and prostitutes who pray God for forgiveness than for honest productive citizens who deny the existence of God.

Ein Psychologe, Psychiater, Arzt, Sozialarbeiter kann gefeuert und gerichtlich belangt werden, wenn er sich auf einen Klienten einlässt. Eine junge Frau, die  sexuell geschädigt wurde, kann sich eine neue Gemeinde suchen, denn der Täter wird nie belangt werden. Dadurch, dass sie vergeben müssen, sind diese Menschen an die Kirche gebunden. Das nimmt den Fokus weg vom Täter. Angebracht wäre die Verbreitung der Geschichte durch Zeitungen und im Bekanntenkreis. Es gibt nicht nur ein schwarzes Schaf, sondern tausende!

Religion gives special protection to clergy, which gives cover for abuse.
The most protected of ministers are those who bring in the most members and the most money; hard to fire a million-dollar man. Once a mega-church has been built, the mortgage requires a charismatic leader to bring in the money. That same man often convinces the board of directors to take on the financial burden of building the large new facility. With $2-3 million a year coming in from a charismatic preacher and a huge mortgage, you can overlook a litte adultery. The alternative: object to preacher’s behaviour and face being voted off the board or shamed out of the congregation – usually both.

Das Pädophile-Priester-Phänomen:
Most priests are boys in men’s bodies.
Many are attracted to boys  because that is the age at which their own development is arrested. This is no excuse but it shows why the problem is so common. It also points to a solution – stop asking humans to act like eunuchs when they are not.

In Afrika gilt katholischer Priester als der klassische Schwulenberuf.


Fallbeispiel: Wie skurril ist das denn:

eine Fülle von Material und linkliste:


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